Was ist EMDR?
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist ein wirksames psychotherapeutisches Verfahren zur Behandlung von psychischen Traumata, insbesondere der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die Methode basiert auf der Annahme, dass belastende Erinnerungen die Grundlage psychischer Störungen bilden können. Menschen verfügen grundsätzlich über ein natürliches System zur Verarbeitung schwieriger Erfahrungen. Bei traumatischen Erlebnissen kann dieses System jedoch gestört werden, wodurch die Erinnerungen fragmentiert und unverarbeitet bleiben. Diese können dann durch bestimmte Auslöser (Trigger) aktiviert werden und zu emotionalen sowie verhaltensbezogenen Symptomen führen.
Die EMDR-Therapie ermöglicht durch gezielte Augenbewegungen – und den damit verbundenen Wirkmechanismus der geteilten Aufmerksamkeit – eine Nachverarbeitung dieser belastenden Erinnerungen. Dabei wird das körpereigene Informationsverarbeitungssystem aktiviert, um die traumatischen Erfahrungen heilsam zu integrieren.
Anwendungsgebiete
EMDR wird hauptsächlich eingesetzt bei:
- Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS)
- Komplexen Traumafolgestörungen
- Angststörungen
- Depressionen
- Chronischen Schmerzen
- Phobien
- Suchterkrankungen
Wissenschaftliche Evidenz
EMDR ist durch zahlreiche Studien als wirksame Behandlungsmethode für PTBS belegt und wird von der WHO als Behandlungsmethode der Wahl empfohlen. Die Wirksamkeit bei anderen psychischen Störungen ist ebenfalls durch Forschung gestützt, wenn auch in geringerem Umfang.